Immer wieder kam der Wunsch nach Zebrastreifen auf der Trierer Strasse in Vussem. Die Kinder sollen sicher bis zu den Bushaltestelle kommen. Gemeinsam mit der Stadt Mechernich bin ich das Thema angegangen.
Ein Zebrastreifen macht nur Sinn, wenn genügend Autos fahren und auch genügend Personen den Zebrastreifen nutzen. Wenn Autos an den Zebrastreifen nicht oft genug anhalten, werden sie einfach nicht mehr wahrgenommen.
Die Stadt Mechernich, das Ordnungsamt, hat verdeckte Messungen durchgeführt. Das bedeutet, es gibt kein Knöllchen und kein Foto, sondern man zählt die Fahrzeuge und mißt die Geschwindigkeit,
Das wurde im Oktober 2021 und im Juli 2023 durchgeführt.
Schauen wir uns das Ergebnis zu den Fahrzeugen an. Es fahren pro Tag ungefähr 1250 Autos Richtung Weyer und eben so viele Richtung Breitenbenden. Dieses Jahr etwas weniger. Vermutlich, weil die Ortsdurchfahrt in Weyer zu dem Messzeitpunkt gesperrt war. Die Anzahl der Fahrzeuge reicht definitiv nicht für einen Zebrastreifen.
Gemessen wurde nicht nur die Anzahl der Fahrzeuge, sondern auch die Geschwindigkeit.
Gemessen wurde in 2021 an der Turnhalle und auf Höhe der Spedition Breuer.
An der Turnhalle waren die gemessenen Werte im Toleranzbereich.
Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 48 km/h
85% der Fahrzeuge waren nicht schneller als 56 km/h
Auf Höhe der Spedition Breuer
Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 57 km/h
85% der Fahrzeuge waren nicht schneller als 67 km/h
Das schnellste Fahrzeug ist mit 134 km/h schon weit über alles vertretbare hinaus gemessen worden.
Das bedeutet, dass 19,4 %, jeden Tag 485 Fahrzeuge, zu schnell waren und bei einer Radarmessung ein Knöllchen von der Polizei bekommen hätten.
In 2022 wurde von der Polizei sporadische Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt.
Ich selber sehe regelmäßig bei den Grünpflegearbeiten, wie an der Trierer Strasse gefahren wird.
Leider immer noch sehr schnell.
Im regelmäßigen Austausch mit den Kollegen vom Ordnungsamt der Stadt Mechernich wurde dann eine neue Aktion in 2023 vorgeschlagen. Eine neu verdeckte Messung vor dem Aufstellen eines Blitzer Anhängers und eine zweite Messung, nach dem der Anhänger wieder weg ist.
Ergebnis der Messung der Stadt vor dem Blitzeranhänger
Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 50 km/h
85% der Fahrzeuge waren nicht schneller als 57 km/h
Das schnellste Fahrzeug ist mit 103 km/h gefahren.
Ergebnis der Messung der Stadt nach dem Blitzeranhänger
Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag bei 48 km/h
85% der Fahrzeuge waren nicht schneller als 55 km/h
Das schnellste Fahrzeug ist mit 98 km/h gefahren.
Das bedeutet, dass gegenüber 2021 in 2023 „nur“ noch 9,3 % statt 19,4 %, der Fahrzeuge jeden Tag zu schnell waren und bei einer Radarmessung ein Knöllchen von der Polizei bekommen hätten.
Ein netter Nebeneffekt ergibt sich noch an der Dorfeinfahrt von Breitenbenden nach Vussem. Die Anwohner dort berichteten, dass es zum Zeitpunkt der Messung durch den Blitzer Anhänger auch an der Fahrbahnverengung bei uns im Dorf viel ruhiger war. Es wurde viel weniger gehupt, die Autos waren langsamer und mit mehr Rücksicht aufeinander unterwegs.
Mein Fazit: Einen Zebrastreifen konnte ich nicht „besorgen“, aber die Reduktion der Geschwindigkeit auf der Trierer Strasse im Dorf bringt auch ein Stück mehr Sicherheit. Die Polizei wird auch weiterhin sporadisch messen. Mal mit Blitzer Anhänger, mal mit einem anderen Radargerät an einer anderen Stelle in auf der Trierer Strasse. Ich bleibe dran.